Überblick zur Geschichte Georgiens >>
Die aufgezeichnete Geschichte Georgiens beginnt vor über 3.500 Jahren. Die georgische Sprache mit einem eigenen Alphabet gilt als eine der ältesten Sprachen. Im Mittelalter erblüht Georgien für 120 Jahre. In diesem „Goldenen Zeitalter“ entstehen Klöster, Akademien, Kirchenbauten und Literatur, vor allem Schota Rustawelis Poem „Der Recke im Tigerfell“. Georgien als Verbindung zwischen Europa und dem Orient nimmt teil am Reichtum des Welthandels.
Zeittafel prähistorisch Siedlungsfunde aus der Altsteinzeit bis in die Jungsteinzeit 6000 - 2100 v.Chr. Beginn von Ackerbau, Viehzucht, Obst- und Weinbau, hohe Metallverarbeitung: Kupfer, Bronze, Gold, Silber ab 2100 v. Chr. Entstehung der georgischen Stämme: Swanen, Zans/Chans, Ostgeorgier, Begründung der modernen kartwelischen Sprachen: georgisch, swanisch, megrelisch und lasisch, Swanen dominieren in Abchasien und Swanetien, Zans die moderne Provinz Samegrelo und die Ostgeorgier in Kartli ab 13. Jh. v. Chr. georgischer Staat Kolcha im Westen (incl. heutigem Abchasien) , Ankunft der Argonauten im 10. Jh. v. Chr. ab 6. Jh. v. Chr. Königreich Iberien ( Kartli ), Königreich Kolchis ( Egrisi ) 4. - 1. Jh. v. Chr. Angriffe der Griechen, Armenier und schließlich um 66 v. Chr. Eroberung durch die Römer, König Parnawas I. 1. - 9. Jh. n. Chr. Vorherrschaft Roms, später Persiens, Byzanz und Araber um 330 Christianisierung durch die Hl. Nino, König Mirian II. von Iberien erhebt 327 das Christentum zur Staatsreligion 10. Jh. Vereinigung Georgiens unter König Bagrat III. als König von Abchasien und Kartli, aber immer noch Tbilisi unter arabischer Vorherrschaft 11. Jh. Seldschuken fallen in Georgien ein, Tributpflicht 12. – 13. Jh. Befreiung durch König „David der Erbauer“, Beginn des 120 Jahre währenden „Goldenen Zeitalters“ 13. Jh. n. Chr. Einfall der Mongolen, alanisches Königreich zerschlagen und Flucht der Alanen nach Westen und in die Gebirgstäler des Kaukasus bis in die georgische Region Samatschablo 14. Jh. Zerstörung Georgiens durch Timur Leng und die Pest 15.-18. Jh. Besatzung durch Türken und Perser, verschiedene georgische Königreiche in unterschiedlicher Aufteilung 1782 Vertrag von Georgiewsk, unter Irakli II. unterstellt sich Kartlien-Kachetien russischem Schutz gegen die Türken 1795 Überfall Persiens, Tbilisi wird niedergebrannt, Russland hilft trotz des Vertrag nicht 1801 Annexion des georgischen Königreichs Kartlien-Kachetien durch Zar Paul I. per Dekret, Russland nutzt die Schwächung und Notstandssituation aus ab 1801 schrittweise Annexion aller Teile Georgiens, intensive Russifizierung, Ansiedlung von Osseten in den Bezirken Gori und Duscheti, ossetische Dörfer in Kachetien, nationale Befreiungsbewegung als Reaktion 1918 -21 nach dem Sturz des Zaren Unabhängigkeitserklärung Georgiens als „Demokratische Republik Georgien“, militärische Unterstützung durch Deutschland gegen die Türken, 1920 Anerkennung durch Sowjetrussland, 1921 Mitglied des Völkerbundes, 1921 Einfall der Roten Armee 1921 in Georgien von drei Seiten, nach der Eroberung von Tbilisi Proklamation der „Georgischen Sozialistischen Sowjetrepublik“, Flucht der demokratischen Regierung zunächst nach Kutaissi, dann nach Batumi und schließlich außer Landes, Exil in Leville bei Paris, Sowjetisierung und Aufteilung Georgiens durch Stalin, Errichtung des „Autonomen Gebietes Südossetien“ dreimal so groß wie ehemals der „Oblast Ossetien“ („Gebiet Ossetien“), nun auch georgische Dörfer einschließend, weiterhin die „Abchasische Autonome Republik“ und die „Adscharische Autonome Republik“ 1920 - 31 erzwungene Gebietsverluste Georgiens durch die sowjetische Regierung: 1920 Sotschi-Region an Russland 1921 Tao-Klardschetien an die Türkei 1921 Provinz Hereti/Saingilo an Aserbaidschan 1931 Provinz Lori an Armenien 1931 Provinzen Balakən, Zaqatala, Lerik an Aserbaidschan 1931 Nordostteil der Khevi-Region an Russland 1921 - 24 30.000 Georgier erschossen oder deportiert in Straflager ab 1924 August-Aufstand gegen die sowjetische Besatzung, Niederschlagung durch Stalin und Hinrichtungen 1935 - 50 50.000 Georgier sterben in den Stalinschen Säuberungen 2. Weltkrieg Georgier kämpfen auf beiden Seiten, mind. 30.000 in den Reihen der Wehrmacht, über 700.000 in der Roten Armee Schewardnadse von 1965-72 Innenminister in Tbilisi, 1972-85 Erster Sekretär der KPdSU in der Georgischen SSR, 1985-90 Außenminister der Sowjetunion 1989 gewaltfreie Demonstration vor dem Regierungsgebäude in Tbilisi von sowjetischen Fallschirmjägern mit Spaten und Giftgas aufgelöst: 20 Tote und Hunderte Verletzte 1990 Mehrparteien-Wahlen zum Obersten Sowjet, Wahlsieg mit 62% der Stimmen durch das nationalistische Wahlbündnis „Runder Tisch – Freies Georgien“, Vorsitzender Swiad Gamsachurdia nun Vorsitzender des Obersten Sowjets Georgiens, am 20.9. Unabhängigkeitserklärung Südossetiens und Eskalation des Konflikts 1991 Referendum über die staatliche Unabhängigkeit, das mit 98,9% der Stimmen bestätigt wurde, anschließend Unabhängigkeitserklärung am 9.4., Forderung nach Auflösung sowjetischer Militärbasen durch Gamsachurdia, im Mai Wahl Gamsachurdias zum Ersten Präsidenten Georgiens, 22.12. Putsch durch Paramilitärs 1991 - 2004 Adscharien unter dem Moskau freundlichen Staatschef Abaschidse, wie ein persönliches Fürstentum 1992 - 1993 Rückkehr Schewardnadses als Vorsitzender des neuen Staatsrates, am 24. Juni Waffenstillstandabkommen mit Südossetien, am 23. Juli erhebt das abchasische Parlament die Verfassung von 1925 zur neuen gültigen Verfassung, Georgien erklärt dies für verfassungswidrig, schrittweise Eskalation bis zum bewaffneten Aufstand der abchasischen Separatisten unterstützt von russischen Truppen und kaukasischen Freischärlern, am 8.10. bittet Georgien die NATO und KSZE um Hilfe 1993 30.9. vollständige Niederlage der georgischen Kräfte, bis dahin drei Waffenstillstandsverträge und jeweils Vertragsbruch durch die Abchasen, mehrere Massaker an Georgiern und ethnische Säuberung, 24.9. Rückkehr Gamsachurdias, mit seinen Anhängern Marsch aus Westgeorgien nach Tbilisi, aber durch russische Armee gestoppt und erneute Flucht, ungeklärter Tod am 31.12. in Megrelien 1994 Waffenstillstand und Dekret über GUS-Friedenstruppen, Anschluss an Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) 1994 - 1998 Rückkehr von 40.000 – 60.000 georgischen Flüchtlingen in den Distrikt Gali 1994 - 2003 Ansteigen der Korruption und wirtschaftliche Stagnation, 1995 Schewardnadse zum Präsidenten gewählt und Rückkehr der Nomenklatura, zwei Attentate auf Schewardnadse, Aufnahme im Europarat, Wunsch: NATO- und EU-Beitritt, Ölpipeline Baku-Tbilisi-Ceykan BTC , USA nun stärkstes Geberland, ab 2002 auch US-Militärausbilder, 2003 Zerfall der Regierungspartei 22. Nov. 2003 Rosenrevolution: friedlicher Machtwechsel unter dem Oppositionsführer Saakaschwili, Einmarsch ins Parlament, Anlass: Parlamentswahl und bestätigter Wahlbetrug 2004 Präsidentschaftswahl mit 96% für Saakaschwili, Regierungsbildung mit Auslandsgeorgiern und jungen unbelasteten Politikern, Kampf gegen Korruption, Entlassung und Enteignung bestechlicher Beamter, Privatisierung des staatlichen Sektors, Konfrontation in Adscharien und Vertreibung Abaschidses nach Moskau, seit 2005 10-13 % Wirtschaftswachstum pro Jahr 2006 Weltbank kürt Georgien weltweit zum Reformland Nummer eins 2007 nach georgischen Angaben Verletzung des georgischen Luftraums durch ein russ. Flugzeug am 06.08. und Ab-schuss einer Rakete Richtung einer Radarstation bei Gori, am 27.11. Ausnahmezustand wegen der mehrtätigen Demonstrationen in Tbilisi, Ankündigung von Neuwahlen 2008 Wiederwahl des Präsidenten am 9.1., Opposition wirft Wahlbetrug vor, aber Wahl von unabhängigen Beobachtern nicht beanstandet April keine MAP für Georgien im NATO-Gipfel in Bukarest, Zusage für zukünftige NATO-Mitgliedschaft, Juli Niederlage für Steinmeiers Friedensinitiative im Kaukasus August Eskalation in Südossetien und nicht erklärter Krieg Russlands gegen Georgien ab 07.08. Vermittlung durch Sarkozy mit dem Sechs-Punkte-Plan als Waffenstillstandsabkommen, abschließend von Russland am 16.08 unterzeichnet: 1. Verzicht auf Gewaltanwendungen 2. Endgültige Einstellung aller Kampfhandlungen 3. Gewährleistung eines ungehinderten Zugangs zu humanitären Hilfsgütern 4. Rückkehr der georgischen Streitkräfte auf ihre ursprüngliche Position 5. Rückzug der russischen Streitkräfte auf jene Linien, hinter denen sie sich vor Beginn der Kampfhandlungen befunden haben. Die russischen Friedenstruppen sollen zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, bis internationale Mechanismen vereinbart sind. 6. Aufnahme internationaler Gespräche über Modalitäten für die Sicherheit und Stabilität in Südossetien und Abchasien am 26.08. Anerkennung der Unabhängigkeit von Südossetien und Abchasien durch Medwedjew September Nachverhandlung am 08.09. durch Sarkozy in Moskau Oktober am 1.10. Beginn der EU-Mission mit 350 Mitgliedern unter der Leitung von Missionschef Haber bis zum 10.10. Abzug russischer Truppen aus Pufferzonen, Überprüfung durch französischen Minister Kouchner | Details chronologisch - details chronological >> 1782 - en.wikipedia.org - Erekle II - Traktat von Georgiewsk - Leben von König Irakli und der "verhängnisvolle" Schutzvertrag mit Russland gegen die Türken 2009 - |